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Medieninformation des Vereins Pro Regio Thun vom 8. Januar 1998
Das Abfallwesen Zürich widerlegt falsche Aussagen der Berner Kehrichtplaner

In Zürich sind trotz Überkapazitäten keinerlei Stillegungen von Verbrennungsöfen geplant.

Dicke Post aus Zürich erhielt gestern Mittwoch Martin K. Meyer, der Vorsteher des Berner Gewässerschutzamtes und kantonaler "Abfallchef": In der Auseinandersetzung um die umstrittenene Notwendigkeit einer weiteren Kehrichverbrennungsanlage in Thun meldete sich erstmals das Abfallwesen Zürich (AWZ) zu Wort. Streitpunkt des Schreibens aus Zürich war die vom kantonalbernischen Gewässerschutzamt am 25. November 1997 in einer Stellungnahme aufgestellte Behauptung, diverse ältere Anlagen in Zürich würden in naher Zukunft entweder erneuert oder stillgelegt. Als Beispiele für stillzulegende KVA wurden in diesem Bericht etwa die Anlagen Zürich Josefstrasse sowie Zürch Hagenholz angeführt.

In seinem gestrigen Brief an das Gewässerschutzamt des Kantons Bern hält das AWZ wörtlich fest: "Es besteht (...) keinerlei Absicht, irgendwelche Anlagen des Zürcher Abfallwesens zu erneuern oder stillzulegen". Sodann habe das Abfallwesen Zürich "zu keiner Zeit geplant, irgend in einem Werk irgendwelche Ofenlinien ausser Betrieb fallen zu lassen". Die momentan nicht in Betrieb stehenden Linien würden mittels Konservierungsmassnahmen in einem betreibsbereiten und jederzeit aktivierbaren Zustand gehalten, denn bei den dadurch entstehenden Kosten handle es sich "ökonomisch gesehen um Bruchteile der Kosten, welche durch die Erneuerung einer älteren Ofenlinie entstehen würden".

Der Verein Pro Regio Thun, welcher seit einiger Zeit deutliche Kritik am Bedarf einer weiteren Verbrennungsanlage in Thun äussert, sieht sich in seinen Zweifeln an der Objektivität des durch die Berner Abfallplaner erarbeiteten Bedarfsnachweises für eine neue KVA in Berner Oberland bestätigt. Derselbe Bedarfsnachweis dient insbesondere als Voraussetzung für die Erteilung der Baubewilligung der geplanten Schwelbrennanlage SBA Thun. Die Aussagen des gestrigen Schreibens aus Zürich erhalten umso mehr Brisanz, weil allgemein bekannt ist, das die Zürcher Kehrichtverbrennungen im heutigen Zeitpunkt auf Grund der rückläufigen Kehrichtmengen per sofort in der Lage wären, den gesamten Kehricht des Berner Oberlandes bei sich zu entsorgen.

Untersuchungen, welche von Pro Regio Thun in den letzten Monaten vorgenommen worden sind, haben zudem ergeben, dass ein Bahntransport des Kehrichts aus dem Berner Oberland zu den nicht ausgelasteten Anlagen in der Schweiz wirtschaftlich günstiger und ökologisch sinnvoller wäre, als der Bau einer kostspieligen und erwiesenermassen mit technologiebedingten Umweltrisiken behafteten Reserve-Verbrennungsanlage in Thun.


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11.01.1998