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Berner Zeitung OBERLAND (01.04.1999)
Gegner verabschieden sich vom runden Tisch

Die Gegner des Thuner KVA-Projekts verabschieden sich mit kritischen Tönen vom runden Tisch.

«Der runde Tisch wurde als Hinhaltemanöver missbraucht»: Mit diesen Worten meldeten sich gestern die Kritiker der geplanten Kehrichtverbrennungsanlage Thun (KVA) vom «runden Tisch Abfallentsorgung» ab. Der Tisch war vor einem knappen Jahr ins Leben gerufen worden, um eine Brücke zwischen Gegnern und Befürwortern des umstrittenen Projektes zu schlagen. Der Brückenschlag scheint mit dem Rückzug der Hauptkritiker gescheitert zu sein. Der Verein Pro Regio Thun begründete seinen Austritt mit dem Verhalten von Moderator Peter Rychiger und dem laufenden Baubewilligungsverfahren. Rychiger habe seine Neutralitätspflicht «nur ungenügend wahrgenommen». Rychiger habe Forderungen von KVA-Kritikern «mehrfach und kategorisch ignoriert», hält Pro Regio Thun im Pressecommuniqué fest. Und weiter: «Von einem Moderator hätte Pro Regio Thun eine aktivere Rolle als unparteiischer Vermittler erwartet.» Der Steffisburger Unternehmer und Kantonspolitiker Peter Rychiger war gestern nachmittag für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Doch bereits früher hatte Rychiger angedeutet, dass er sich in der Rolle des KVA-Moderators nicht sonderlich wohl fühle. «Ich stelle dieses nicht einfache und schon gar nicht dankbare Amt gerne einer geeigneteren Person zur Verfügung», hatte Rychiger in der BZ vom 16. März der Verfasserin eines Leserbriefs erklärt. Nebst Rychiger werden von den KVA-Gegnern auch der Kanton und der Abfallverband Avag kritisiert. Bei den Projektträgern sei in den letzten Monaten «kaum der Wille zur ernst gemeinten Zusammenarbeit» feststellbar gewesen. Ganz wollen die KVA-Kritiker die Tür nicht zuschlagen. Bei einem Stopp des Baubewilligungsverfahrens könne der Dialog «sofort» wieder aufgenommen werden.

ghs


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01.04.1999