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Berner Zeitung Oberland, 28.09.1999
Gegner der KVA rüsten zum nächsten Kampf

Das bernische Verwaltungsgericht soll mit einer möglichst grossen Zahl Beschwerden zur KVA Thun eingedeckt werden. Der Kampfeswille der Gegner war gestern Abend ungebrochen.

«Unsere Position ist heute komfortabler als vor zwei Jahren»: Marcus Sartorius gab sich gestern Abend als Anwalt der Gegnervereinigung «Pro Regio Thun» so zuversichtlich wie nie zuvor, dass die Kehricht-Verbrennungsanlage Thun vom Verwaltungsgericht gestoppt werde. Sartorius sagte vor gegen 100 Einsprechern, «dass sich die höchsten bernischen Richter nicht ein zweites Mal vom Kanton an der Nase herumführen lassen werden». Dass gegen den kürzlich erfolgten Bauentscheid des Regierungsrates Beschwerde beim Verwaltungsgericht erhoben wurde, war am gestrigen Gegner-Forum unbestritten. «Pro Regio» möchte aber eine möglichst grosse Zahl Eingaben erwirken. Sie stellt den Beschwerdeführern den Anwalt (Marcus Sartorius) zur Verfügung und kommt auch für einen erheblichen Teil der Finanzierung auf. Adrian Straubhaar legte als Versammlungsleiter ein bislang gut gehütetes Geheimnis offen. «Pro Regio» habe zurzeit knapp 40 000 Franken für den Kampf gegen die KVA in der Kasse. Dies sei ein gutes Startkapital, reiche im ungünstigen Fall aber nicht zur Deckung aller Prozessrisiken aus. Laut Straubhaar wären im schlechtesten Fall zusätzliche 30 000 bis 50 000 Franken abzusichern. «Pro Regio Thun» rief deshalb zu weiteren Spenden auf. Wenn nur jeder der gut 3000 Einsprecher 50 Franken spende, kämen weitere 50 000 Franken zusammen. Die KVA-Kritiker könnten damit den Prozessen gelassen entgegen blicken. Die Strategie, mit der weiter gegen die KVA gekämpft wird, war gestern Abend ebenfalls klar: Die Verbrennungsöfen seien überflüssig und gefährlich. Überdies wird befürchtet, dass die Thuner Anlage zum nationalen Entsorgungszentrum für Sondermüll umfunktioniert werden könnte. Die Verordnungen seien rasch angepasst, meinte «Pro Regio Thun».
ghs


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05.10.1999