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26. Januar 1999
Neue KVAs laut Preisüberwacher im Tessin und Thun unnötig

(sda/ess) Die geplanten Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) im Tessin und in Thun sollten bis auf weiteres nicht gebaut werden. Zu diesem Schluss kommt ein Expertengutachten, das Preisüberwacher Werner Marti in Auftrag gegeben hat. Er wird sich jetzt mit Bund, Kantonen und Anlagebetreibern darüber aussprechen.

Wenn die KVA in Freiburg gebaut wird, droht nach Ansicht der Experten nur bei einem extrem pessimistischen Szenario - maximale Nachfrage und minimales Angebot - eine Unterkapazität. Diese Unterkapazität liesse sich aber auch ohne bauliche Massnahmen praktisch vollständig beheben, beispielsweise mit einer Verlängerung der Betriebsstunden, heisst es im Gutachten.

Die Expertise ist eine neue Diskussionsgrundlage für Kantone, Anlagebetreiber und die zuständigen Bundesstellen, vorab dem Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft Buwal. Der Preisüberwacher wird nun gemeinsam mit den betroffenen Kreisen besprechen, welche Konsequenzen daraus zu ziehen sind, wie er heute mitteilte.

Teure Neubauten vermeiden

In einer 1997 veröffentlichten eigenen Studie zu den Preisen und Preisdeterminanten von Siedlungsmüll stellte der Preisüberwacher "beträchtliche" Überkapazitäten im Bereich der KVA fest. Die in Thun, Freiburg und im Tessin geplanten Neubauten drohten die Überkapazitäten auf nationaler Ebene weiter zu vergrössern - mit entsprechender Kostenfolge für die Konsumentinnen und Konsumenten.

Weil im Jahr 2000 ein Verbot für Kehrichtdeponien in Kraft tritt, wurde diese Meinung nicht überall geteilt. Deshalb bestellte Marti eine Beurteilung der Kapazitätssituation durch einen externen Experten. Die Schlussfolgerung des Büros Infras, Zürich, lautet: "Eine realistische Planung nimmt daher zur Zeit und bis auf weiteres aus ökonomischen Gründen Abstand vom Bau der KVA Tessin und der KVA Thun."

Quelle: www.bluewin.ch


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27.01.1999