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Thuner Tagblatt (Freitag, 1. November 2002)
Kommentar: Legitime Forderung

Es war ein besonderer Moment: Vor ziemlich genau fünf Jahren demonstrierten noch rund 600 Leute auf der Kleinen Allmend gegen eine Kehrichtverbrennungsanlage (die damalige Schwelbrennanlage, gestern nun kraxelten 15 der einstigen Demonstranten auf die inzwischen im Rohbau erstellte KVA und liessen sich von der Avag über den Baustand informieren.

Begeistert über das Thuner Jahrhundertbauwerk zeigte sich zwar niemand, aber immerhin war eine sachliche Diskussion möglich.
Das ist nicht selbstverständlich: Noch bis vor kurzem waren die Fronten zwischen Avag und KVA-Gegnern verhärtet. Gespräche am runden Tisch mussten nach kurzer Zeit wieder abgebrochen werden. Zur Entspannung hat die Avag selbst einen wesentlichen Beitrag beigesteuert, indem sie heute bürgernäher und offener informiert. Und die berechtigten Anliegen der Bevölkerung ernster nimmt als auch schon.

Deshalb wäre es ein Rückfall in den «kalten KVA-Krieg», wenn die Avag auf die gestern gestellte Forderung nach Transparenz nicht eingehen würde. Die Bevölkerung rund um die KVA Thun hat ein Recht zu wissen, welche Abfälle verbrannt werden und woher sie stammen und welche Schadstoffe dem 70 Meter hohen Kamin entweichen. Die Avag-Verantwortlichen haben immer wieder hervorgestrichen, wie tief unter den offiziellen Grenzwerten die Belastungen liegen werden. Nun dürfen sie sich auch nicht scheuen, diese Daten allen zugänglich zu machen. Worten müssen Taten folgen.

Roland Drenkelforth


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05.12.2002