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TT-Region Thun, 30. April 2003
GV des Zentrums für Umwelttechnologie
Grosses Staunen in der KVA


Grösser, höher, breiter als alles andere. Die Baustelle der KVA Thun beeindruckte gestern auch die Genossenschafter des Zentrums für Umwelttechnologie (ZUT) nach ihrer Generalversammlung.

Horst Matzke, Sicherheitsbeauftragter KVA Thun, führte die Genossenschafter des ZUT anschliessend nach der Generalversammlung (siehe Kasten) durch die Baustelle, wobei gegenwärtig noch viel zu sehen ist, was später durch Isolationen versteckt sein wird. In seinen Ausführungen stellte er auch die Verbindung zu den ersten Verbrennungsöfen her. In verschiedenen Entwicklungsschritten wurden zunächst Fernheizwerke angeschlossen. Später kamen Rauchgasreinigungen dazu und in Thun werden jetzt auch die Metalle zurückgewonnen. Die Anlage in Thun wird pro Jahr 100 000 Tonnen Kehricht verbrennen können. Matzke hat keine Angst, dass die Anlage schlecht ausgelastet sein wird, denn in der Schweiz wurde das Deponieverbot nicht nur in Kraft gesetzt, sondern es wird auch durchgesetzt. Der in seinen Ausmassen imposante und unübersehbare Bau kostet rund 200 Millionen Franken. Von diesem Auftragsvolumen gingen etwa 22 Prozent an Unternehmer in der Avag Region und rund 10 Prozent an Unternehmen im übrigen Kanton Bern.

Auch Betrieb bringt Geld
In der Betriebsphase wird die KVA rund eine Million Franken pro Jahr ausgeben für Unterhalt und Wartung. Auf der Anlage werden 30 Arbeitsplätze geschaffen. Viel Aufwand wird auch für die Sicherheit getrieben. Viele Einrichtungen sind doppelt vorhanden, damit der Ofen nie ausgeht. So gibt es zwei Krane, mit denen Kehricht aus dem Bunker in den Ofen gefüllt wird. Im Untergeschoss wurden grosse Wannen eingebaut, die bei einem Brandfall das Löschwasser auffangen können. Infrarotkameras sorgen dafür, dass im Bunker allfällige Schwelbrände sofort entdeckt werden. Zum Löschen stehen Wasser und Schaum bereit. Eine weitere Gefahr könnten Stürze in den Bunkerraum sein. Um hier die Gefahr zu minimieren, werden auf der KVA-Anlage keine privaten Anlieferungen von Kehricht erlaubt. Diese müssen auch in Zukunft nach Jaberg gebracht werden. Die Lastwagenchauffeure der Kehrichtwagen werden speziell instruiert, wie sie an den Bunkertoren vorzugehen haben.

Zu viel Wärme im Sommer
Ein Problem ist laut Horst Matzke noch nicht zufriedenstellend gelöst. Während im Winter die Wärme aus der Verbrennung ins Fernheiznetz der Militärbetriebe und der Ruag eingespiesen wird, ist für den Sommer noch kein grosser Abnehmer von Wärme gefunden worden. Doch an der Lösung dieses Problems wird mit Hochdruck gearbeitet.

Margrit Kunz


TALK TO US
03.06.2003